Das Verhältnis dieser beiden scheinbar widersprüchlichen Handlungsmaximen stand am 16.10.2014 im Mittelpunkt des Gesprächskreises Kirche-Wirtschaft im Haus eckstein. Teilnehmer am Seminar für Wirtschaftswissenschaften 2014/16 am Martin-Behaim-Gymnasium Nürnberg unter Leitung von StD Harald Dittl  nahmen an diesem Teil.

Kern der abendlichen Veranstaltung war der Vortrag von Prof. Dr. Matthias Fifka von Institut für Ökonomie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg. Der Unternehmensethiker kritisierte hierbei die weit verbreitete Annahme, dass Unternehmen lediglich der Gewinnmaximierung verpflichtet seien. Dem neoklassischen Argument, Unternehmen leisteten bereits durch ihre Steuerzahlungen einen ausreichenden Beitrag an die Gesellschaft, erteilte Fifka eine klare Absage. Vielmehr ergäben sich aus den drängenden transnationalen Problemen der Gegenwart, vielfältige Handlungsfelder für unternehmerisches Engagement, das nicht nur einer Gesellschaft, sondern auch den Unternehmen selbst zugutekomme.

Die sich anschließende Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kirche setzte sich kritisch mit bestehenden Formen gesellschaftlichen Engagements, beispielsweise der Bill & Melinda Gates Foundation auseinander. Große Einigkeit herrschte unter den Diskussionsteilnehmern, als es um die Frage der Wertebindung von wirtschaftlichem Handeln ging. Profitabel und pro Gesellschaft, Werte und Wirtschaft – zwei Aspekte, die für die Schule im Allgemeinen und für den Wirtschaft- und Rechtunterricht im Besonderen untrennbar zusammen gehören sollten.

Autoren: Ziegler, Johannes; Endres, Christian; Pfefferer, Florian (FB Wirtschaft&Recht)